Pferdeführerschein Umgang und Reitabzeichen erfolgreich absolviert

Am 2. August 2023 fanden auf der Reitanlage Gut Haus Holzem die Prüfungen zum „Pferdeführerschein Umgang“ sowie zu den Reitabzeichen 5 bis 3 statt. Den Reitabzeichen war ein mehrtägiger Lehrgang bei der Reitschule Heiß GbR vorausgegangen. Die Teilnehmerinnen am Pferdeführerschein Umgang bereiteten sich seit Juni immer am Wochenende in 30 Unterrichtsstunden auf die Prüfung vor, ebenfalls durchgeführt von der Reitschule Heiß GbR. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Prüfungsstoff hat sich gelohnt: alle Teilnehmerinnen haben die Prüfung bestanden. Der Internationale Reitclub Bad Godesberg e. V. (IRC) unterstützte das Engagement der Vereinsmitglieder, und übernahm die Prüfungsgebühr für die Jugendlichen vollständig und für die Erwachsenen zu 50 Prozent. Ebenfalls erfolgte eine Beteiligung des IRC an den Lehrgangskosten für den Pferdeführerschein.

Reitabzeichen 5 bis 3
Das System der Reitabzeichen (RA) ist nach dem Prinzip „Reiten lernen in kleinen Schritten“ aufgebaut. In 10 Stufen können Reiter aller Altersstufen die Abzeichen ablegen. Beim RA 10 (dem ersten möglichen Abzeichen für Einsteiger) darf an der Longe oder am Führzügel geritten werden und es wird z. B. abgeprüft, ob beim Vorbereiten eines Pferdes für den Reitunterricht unterstützt werden kann. Bei den RA 5 bis 3 sind die Anforderungen naturgemäß höher: bei RA 5 muss eine Dressurprüfung in Anlehnung an die Klasse E geritten werden, wobei Hilfszügel zugelassen sind. In der „Teilprüfung Springen“ ist ein Stilspringen der Klasse E zu absolvieren. Bei den sogenannten Stationsprüfungen wird das Pferd auf einer Dreiecksbahn vorgemustert. Bestandteil der Prüfung ist zudem ein Prüfungsgespräch, in dem es um die die Reflektion der eigenen Ritte geht und Kenntnisse zum Einstieg in den Turniersport, zum reiterlichen Verhalten im Gelände, auf der Straße sowie zur Unfallverhütung abgeprüft werden. Beim RA 4 und 3 steigen natürlich die Anforderungen. Hilfszügel sind nicht mehr erlaubt, beim RA 4 müssen die Dressuraufgabe und der Parcours den Anforderungen der Klasse A entsprechen. Im RA 3 wird eine Dressur der Klasse L (auf Trense) und ein A**-Springen gefordert. Die Anforderungen an das theoretische Wissen steigen natürlich ebenfalls.

Pferdeführerschein Umgang
Der Pferdeführerschein Umgang (zuvor Basispass Pferdekunde) ist ein Nachweis für die Kompetenz im richtigen und artgerechten Umgang mit dem Pferd. Er besteht aus einem Lehrgang mit Prüfung und ist für jeden geeignet, der mit Pferden umgeht. Er richtet sich ebenfalls an Menschen, die nicht reiten oder in anderer Form mit dem Pferd aktiv sind, sondern einfach nur Freunde an der Beschäftigung mit Pferden haben. Mit dieser Qualifikation belegt der Teilnehmer sein Grundwissen rund ums Pferd. Eine fundierte Ausbildung ist wichtig, um ein Grundverständnis über die Verantwortung für den Partner Pferd zu schaffen und so Unfällen vorzubeugen. Der Pferdeführerschein Umgang ist außerdem die Voraussetzung für den Erwerb eines weiterführenden Abzeichens im Pferdesport; sei es im Reiten, Longieren, Voltigieren oder Fahren.

Impressionen der Teilnehmerinnen, der Richterinnen und der Trainerinnen
Die Richterinnen hoben bei der Übergabe der Urkunden die gute Leistung der Teilnehmer hervor und lobten vor allem das umfangreiche Wissen der Absolventen vom „Pferdeführerschein Umgang“. Sie bedauerten, dass es auf der Urkunde keine zusätzlichen Möglichkeiten gebe, auf besonderes herausragende Leistungen hinzuweisen.

Alex und Viktoria (Pferdeführerschein Umgang) zeigten sich begeistert über das wunderbare Gemeinschaftsgefühl, dass sich während der vielen Theoriestunden ausgebildet hatte. „Was soll ich denn jetzt am Wochenende machen?“, fragte sich Adriane, der der Lehrgang ebenfalls sehr viel Spaß gemacht hat. Aller betonten, dass sie sehr viel Neues über das Verhalten der Pferde, artgerechte Haltung, Fütterung, Hygiene und Unfallverhütung im Stall und vieles mehr gelernt hatten. „Jeder, der reitet oder Kontakt zu Pferden hat, sollte den Lehrgang absolvieren, um sich besser kümmern zu können“, so die einhellige Meinung Aller.

Bei den Teilnehmern an den Reitabzeichen war die Anspannung vor der Prüfung besonders groß. Susanne (RA 3) brachte es kurz vor dem Start auf den Punkt: „Der Lehrgang war super, jetzt liegen die Nerven blank, aber ich hoffe, dass alles gut geht und alle am Endes bestehen.“ Einen besonderen Schreckmoment erlebte Dalya (RA 3) kurz vor der Dressur: ihr vierbeiniger Partner Rubin stürzte zusammen mit Dalya. Pferd und Reiter blieben unverletzt und konnten nach einem kurzen „Durchschnaufen“ die Dressuraufgabe erfolgreich absolvieren. Auch Leni (RA 5) musste eine besondere Herausforderung meistern: Ihr eigenes Pferd verletzte sich kurz vor dem Lehrgang, so dass sie mit „Eddy“, einem Pferd Reitschule, den Lehrgang und die Prüfung bestritt. Leni hatte zunächst große Sorgen, dass es nicht klappen würde, aber Eddy stellte sich als absolut zuverlässiger Partner in Dressur und Springen heraus. „Eigentlich wusste ich vor dem Lehrgang gar nicht so viel über Pferde“, stellte Leni selbstkritisch fest.

Die Lehrgangsleiterinnen, Dina Hanse und Hannelore Heiß, waren ebenfalls erleichtert, dass alles reibungslos geklappt hatte. „Die Stimmung und der Zusammenhalt der Lehrgangsgruppen war in diesem Jahr besonders gut“, hob Dina Hanse hervor. Hannelore Heiß ist es seit jeher ein besonderes Anliegen, dass alle, die mit Pferden umgehen, ein umfassendes Wissen über den Partner Pferd erwerben. Sie bekräftigte: „Die Teilnahme an diesen Lehrgängen ist gelebter Tierschutz, den je mehr theoretische und praktische Kenntnisse jeder hat, umso besser können wir uns alle gemeinsam um die Pferde und Ponys kümmern.“